Zinklamellen-Beschichtung: die Lösung gegen Korrosion?

27.11.2024
#Blogbeitrag #Fahrwerks- und Lenkungsteile

Korrosion und Querlenker. Ein Thema, mit dem sich vor allem Besitzer eines VW Golf 7 öfter konfrontiert sehen.

Grund hierfür ist die spezielle Bauform des hinteren unteren Querlenkers, bei dem nicht nur die Feder in der Hinterachsaufhängung sitzt, sondern der gesamte Lenker nach oben offen konstruiert ist. So können permanent Schmutz und Wasser an den Federsitz gelangen und Wasser durch Risse unterhalb der Lackierung eindringen.

Die Folge: Die Ablaufbohrungen verstopfen und das Wasser kann nur noch bedingt abfließen. Wird die Lackierung zusätzlich noch durch Steinschläge beschädigt, kann das Material mit der Zeit so stark rosten, dass die Feder den Lenker durchstößt.

Die Sicherheit des Fahrzeugs ist in so einem Fall nicht mehr gewährleistet und von einer Weiterfahrt ist unbedingt abzuraten!

Bild von dem Produktionsschritt der Zinklamellenbeschichtung in unserem Produktionswerk.
Bild von dem Produktionsschritt der Zinklamellenbeschichtung in unserem Produktionswerk.

Warum sind Querlenker so korrosionsanfällig?

Der federtragende Querlenker ist stark korrosionsanfällig, da er verschiedenen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist:

  • mechanische Belastungen: Ansammlung von Sand und Schmutz an der Federauflage führt zu einer stärkeren Abnutzung der Schutzschicht und somit zu frühzeitigem Verschleiß.

  • Steinschläge: Der direkte Kontakt mit der Fahrbahn beschädigt die Beschichtung, wodurch Feuchtigkeit eindringen kann.

  • Feuchtigkeit: Eindringendes Wasser unter der Lackschicht verursacht Unterwanderung und Ablösung, was im Extremfall zu Federbrüchen führen kann.

Diese Probleme werden regelmäßig von Prüfinstitutionen, wie dem TÜV, beanstandet, was oft zur Ablehnung angerosteter Querlenker führt.

Grundlagen des Korrosionsschutzes

Ein guter Korrosionsschutz ist für Ersatzteile, die starken Umweltbelastungen ausgesetzt sind, entscheidend.

Man unterscheidet dabei zwischen passivem und aktivem Korrosionsschutz.

Passiver Korrosionsschutz wird durch eine Beschichtung, beispielsweise in Form von herkömmlichem Lack, erreicht. Dieser stellt eine Barriere zwischen dem Metall und der Umwelt dar. Aber vorsichtig: nur solange die Schicht unbeschädigt bleibt!

Beim aktiven Korrosionsschutz hingegen kommen chemische Prozesse ins Spiel, die die Korrosion minimieren. Ein bekanntes Verfahren ist die kathodische Schutzwirkung, bei der das Metall selbst vor Korrosion geschützt wird und keine zusätzliche Barriere, beispielsweise durch Lacke, genutzt wird.

Wichtig zu erwähnen ist, dass sich nicht jedes Material für den aktiven Korrosionsschutz eignet!

Beschichtung ist nicht gleich Beschichtung

Neben dem gängigen Verfahren der galvanischen Beschichtung gibt es heutzutage auch noch so genannte Zinklamellen-Beschichtungen. Bei diesem Verfahren werden Zinkpartikel in Form von Lamellen genutzt, die durch spezielle Bindemittel auf der Metalloberfläche haften.

Somit handelt es sich dann um einen aktiven Schutz!

Die Zinklamellen agieren dabei als Pigmente beziehungsweise Schicht, die den darunterliegenden Stahl nicht nur passiv schützt, indem sie als Barriere wirkt, sondern auch aktiv, da der Zink bevorzugt oxidiert und so den Stahl vor Korrosion schützt.

Darüber hinaus verfügen Zinklamellen-Beschichtungen über eine hohe Temperaturbeständigkeit, durch die eine widerstandsfähige und robuste Schutzschicht entsteht. Dadurch können Querlenker mit dieser Beschichtung auch hohen mechanischen Belastungen standhalten.

Getestet wird die Korrosionsfestigkeit übrigens in so genannten Salz-Sprühkammern.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Zinklamellen-Beschichtungen einen effektiven Korrosionsschutz darstellen und die Lebensdauer von Querlenkern signifikant verlängern.

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