Internationale Befragung: Freie Werkstätten lassen Potenzial beim Automatikgetriebe-Service ungenutzt

07.10.2025
#Pressemitteilung #Antriebsteile
  • 79 Prozent der freien Werkstätten in Deutschland kennen die Wartungsnotwendigkeit bei Automatikgetrieben, aber nur 26 Prozent führen den Service regelmäßig durch

  • Hauptbarrieren sind fehlende technische Informationen (76 %), mangelndes Mitarbeitertraining (74 %) und unzureichende Kundenaufklärung (73 %)

Eine im August 2025 von MEYLE und dem Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführte internationale Befragung zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln in deutschen Werkstätten. Während sich vier von fünf Betrieben (79 %) der Wartungsnotwendigkeit bei Automatikgetrieben bewusst sind, setzt nur jede vierte Werkstatt (26 %) dieses Wissen in regelmäßige Serviceleistungen um. MEYLE hat 350 Werkstätten in sechs Ländern – darunter Deutschland, Spanien, Frankreich, Polen, Schweden und die USA – befragt und damit ein bislang ungenutztes Geschäftspotenzial im deutschen Aftermarket aufgezeigt. Dieses Potenzial ist Teil eines größeren Trends, da der globale Markt für Automatikgetriebe stark zunimmt. Laut Analystenberichten (*) wird bis 2032 eine jährliche Wachstumsrate von 6,9 % erwartet.

Kundennachfrage bleibt hinter Werkstattempfehlungen zurück

Die Zahlen für Deutschland verdeutlichen das Dilemma: Nur 33 Prozent der deutschen Autofahrer fragen Automatikgetriebe-Services aktiv an. Gleichzeitig empfehlen etwa 57 Prozent der Werkstätten diese Serviceleistung ihren Kunden.

Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielschichtig: 76 Prozent der befragten Werkstätten benötigen mehr technische Informationen, 75 Prozent beklagen mangelnde Teilverfügbarkeit und 74 Prozent fordern bessere Mitarbeiterschulungen.

„Das theoretische Wissen ist vorhanden, aber die praktische Umsetzung hinkt deutlich hinterher", erklärt Patrick Stüdemann, Head of Technical Training bei MEYLE. „Diese Lücke zwischen Kompetenz und Geschäftsrealität kostet Werkstätten täglich Umsatz.“

Ein weiterer wichtiger Grund für die schwache Nachfrage ist die mangelnde Aufklärung der Verbraucher. Viele Autofahrer glauben an die sogenannte „Lifetime-Füllung“ ihres Automatikgetriebeöls und unterschätzen die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung. Doch das kann kostspielig werden: Während ein rechtzeitiger ATF-Wechsel zwischen 500 und 1.000 Euro kostet, können Getriebeschäden Kosten von bis zu 16.000 Euro verursachen.

Internationale Befunde zeigen ähnliche Muster

Die Ergebnisse aus den anderen untersuchten Märkten bestätigen das deutsche Muster. Besonders deutlich zeigt sich die Lücke zwischen Wissen und Praxis in Frankreich: 75 Prozent der freien Werkstätten kennen die Relevanz des ATF-Services, aber nur 28 Prozent führen ihn regelmäßig durch. Ein ähnliches Schema zeigt sich auch in Polen (63% Bewusstsein, 23% regelmäßige Durchführung). Insgesamt überwiegt in allen untersuchten Märkten das Bewusstsein die tatsächliche Servicefrequenz deutlich.

Quelle: (*) Automotive Automatic Transmission Global Market Report 2025, The Business Research Company, Juli 2025

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